TRÄGERIN DES KIRMESKRÖNCHENS

Als 225. Trägerin wurde Eva Langer ausgewählt

Wenn sich am Morgen des Schützenfest-Sonntages die Aktiven mit Schützenkönig und Komitee an der Spitze zum festlichen Hochamt in St. Cyriakus einfinden, setzt zu Beginn des Gottesdienstes nach altem, überlieferten Brauch der Pfarrer einem Mädchen eine Krone, geflochten aus Grün und Rosen, auf das Haupt. Dies ist so seit über 230 Jahren, seit die damalige Besitzerin des Reuterhofes, die Witwe Maria Theresia von Kempis (geb. Freiin von Francken-Siertorpff), dies in der Stiftungsurkunde vom 23. Dezember 1787 bestimmt hat: „Bis zu ewigen Zeiten onabänderlich“ ist zum Feste des Pfarrpatrons ein tugendhaftes Mädchen, das der Pastor zu bestimmen habe, vor der versammelten Gemeinde mit einem Kranz aus Rosen und einem Geldgeschenk auszuzeichnen. Mit dieser Stiftung wollte Theresia von Kempis in einer Zeit „täglich mehr einreißender Verderbnis“ der Jugend einen Ansporn zu gesitteterem Lebenswandel geben. Erst Jahrzehnte später etablierte sich in Grimlinghausen ebenfalls zum Pfarrpatrozinium das Schützenwesen. Der Volksmund machte dann aus der Tugendkrone das „Kirmeskrönchen“. Das ursprüngliche Stiftungskapital der Maria Theresia von Kempis ist schon lange den Wirren der Zeit zum Opfer gefallen; dankenswerterweise hat die Stadt Neuss nach dem Erwerb des Reuterhofes ab 1955 die Weiterführung dieser auf dem Hof lastenden Verpflichtung übernommen.

Die Auswahl der Trägerin des Kirmeskrönchens fällt in die Zuständigkeit des leitenden Pfarrers des Sendungsraums „katholische kirche in neuss“ (also auch von St. Cyriakus) Andreas Süß. In diesem Jahr hat er sich für Eva Langer entschieden. Sie wird als die 225. Trägerin des Kirmeskrönchens im Pfarrarchiv urkundlich eingetragen werden und erhält diese Auszeichnung in der Festmesse am Schützenfestsonntag in der Pfarrkirche St. Cyriakus.
Eva ist 18 Jahre alt und wuchs mit ihren Eltern und ihrer Schwester Leonie (Trägerin des Kirmeskrönchens 2022) in Grimlinghausen auf.

Nach ihrer Erstkommunion wurde sie Messdienerin und übernahm nach einigen Jahren selbst als Leiterin eine Gruppe. Zudem ist sie nun seit 2 Jahren Hauptverantwortliche. Nach der für die Messdienerschaft sehr schwierigen Corona-Zeit hat sie mit einigen anderen Leitern dafür gesorgt, dass wieder neue Messdiener ausgebildet werden. Eine besondere Herzensangelegenheit ist ihr das Sommerlager. Ein Höhepunkt in ihrer Messdienerlaufbahn war die Teilnahme an der großen Messdienerwallfahrt des Erzbistums Köln nach Rom.

Eva besuchte das Gymnasium Marienberg, welches sie im letzten Jahr mit dem Abitur verließ.
Viel Freude bereitet ihr der Umgang mit Menschen. So absolvierte sie während ihrer Schulzeit ein Praktikum im Alexius/Josef Krankenhaus auf einer Station für Menschen mit Depressionen. Nach der Schullaufbahn verbrachte Eva 6 Monate als Au Pair in einer australischen Familie mit zwei kleinen Kindern. Dies festigte Evas Interesse mit Menschen zu arbeiten. Ab Herbst möchte sie daher ein Studium im Bereich Soziale Arbeit / Psychologie beginnen.
Eva wuchs in der Zugfamilie des Zuges „Hippekuss“ auf, in dem ihr Vater ein langjähriges Mitglied ist. Sie freut sich sehr darüber, in diesem Jahr Trägerin des Kirmeskrönchens sein zu dürfen. Als Begleiterinnen wählte sie Marlene Wucherpfennig und Klara Markgraf aus.


Pressebericht NGZ 03/08/2024